Geschichte

25 Jahre Flori-Fete

Die Chronik

Im Sommer 1985 fing alles an. Vor dem Eingang der Grundschule in Gennebreck bauten Kameraden des damaligen Löschzuges Herzkamp ein Zelt des Männergesangsvereins Hiddinghausen auf. Ein Bierstand und eine Würstchenbude kamen dazu und schon war das Sommerfest komplett. Neben den Feuerwehrkameraden und deren Angehörigen kamen auch einige Bürger aus Herzkamp. Die Beteiligung hielt sich jedoch in Grenzen. Vielleich lag es ja auch daran, dass das Festzelt auf einem Kanaldeckel aufgebaut wurde, der während des gesamten Festes unangenehme Gerüche in das Zeltinnere abließ.

In den beiden darauf folgenden Jahren entwickelte sich das Fest zu einem Treffpunkt der Gennebrecker Bürger.  Da es immer mehr Aufgaben zu bewältigen gab waren alle froh, dass die Feuerwehrkameraden aus Horath bei der Planung und der Umsetzung des Festes tatkräftig mithalfen.

Eine Gruppe unter der Leitung des damaligen Zugführers, Walter Dominicus, machte sich  Gedanken dazu, welchen Namen man denn dem Sommerfest geben könnte. In den 80er Jahren war der Name „Fete“ Ausdruck für ausgiebiges Feiern. Das gefiel uns gut und da der Schutzpatron der Feuerwehren der heilige Sankt Florian ist, war der Name „Flori-Fete“ geboren. Unter diesem Namen fand 1988 die erste Flori-Fete statt.

1989 machte uns der damalige Hausmeister der Grundschule Herzkamp und Feuerwehrkamerad Helmut Oberste-Vorth den Vorschlag, dass wir doch auf dem Schulhof  feiern sollten. Dort seien wir windgeschützt und es wäre auch einiges Überdacht, so dass wir auch bei schlechterem Wetter feiern könnten. Wir mussten allerdings unser Fest in die Schulferien verlegen, damit der Schulbetrieb während des Auf- und Abbaus nicht gestört wurde. Neben einem Bier- und Essenstand gab es auch zum ersten Mal ein Abendprogramm. Die „Music Boy`s aus Wuppertal unterhielten die Besucher mit flotter Musik.

Bald erkannten wir, dass Musiker auf einer Bühne stehen müssen und so wurde für das nächste Fest eine kleine Bühne gebaut. Zuerst aus schweren Holzbalken, die zusammengeschraubt und mit einer alten Plane überzogen wurden. Drei Jahre später gab es ein bis dahin nicht bedachtes Problem. Die Bäume auf dem Schulhof wuchsen und versperrten unseren Gästen den Blick auf die Bühne. Kurzerhand verlängerten einige Feuerwehrkameraden die Holzstützen der Bühne und erhöhten somit das Podest um einen halben Meter. Die Baumkronen wurden noch etwas gestutzt und schon konnten die Zuschauer wieder unsere Stars sehen. Heute besteht die 32 qm Bühne aus Stahlrohren, Traversen, Bühnenelementen und einer stabilen LKW-Planen, die den Künstlern einen sicheren Schutz auch bei Regen bietet.

Wenn es um Probleme geht, muss auch über den Festausschuss berichten werden, der sich über die vielen Jahre nicht nur mit dem Bau diverser Bühnen und Stände konfrontiert sah. Ein Team aus 4 oder 5 Kameraden trieft sich vor jeder Flori-Fete ein bis zwei Mal pro Monat und das schon immer ab Januar. Rund ein halbes Jahr lang wird alles besprochen, was zu einem guten Gelingen des Festes erforderlich ist. Vom Einholen aller städtischen Genehmigungen, der Aufgabenverteilung, dem Erstellen eines Plakatentwurfes, der Auswahl der Musiker und der Kinderspiele bis hin zur Anmeldung bei der Gema wird alles organisiert.

Dabei ist die Auswahl der Musiker oft ein besonders schwieriges Geschäft. Immer wieder ist das Anhören von Demo-CD´s erforderlich. Viele Bands schicken uns auch ihre Videos. Natürlich dürfen bei der Auswahl der Künstler auch die Gagen nicht ganz unberücksichtigt bleiben, denn schließlich wollen wir ohne Eintrittsgelder auskommen. Es gab auch schon mal einen Musiker, vom dem der Festausschuss zu Beginn der Planungen begeistert war, aber je näher das Fest rückte, immer skeptischer wurde. Das ganze gipfelte darin, dass der Festausschuss Geld zusammenlegen wollte, um damit den Künstler vom Auftritt fern zu halten. Die Stornierungskosten waren aber so hoch, dass der Schlagerstar doch aufgetreten ist und sogar einen großen Erfolg auf der Flori-Bühne hatte. Neben Sängern wie Peter Petrel und Sandy Wagner, beide bekannt durch WDR 4, waren es viele lokale Bands mit ihren Sängerinnen und Sängern, die bis heute immer wieder für gute Stimmung sorgen.

Besondere Bedeutung hat für die Veranstalter der Kindernachmittag, der seit Beginn an den Samstagnachmittag ausfüllt. Die Werbung des Nachwuchses hat hohe Bedeutung für die Feuerwehr. Immer wieder machen sich Feuerwehrkameraden Gedanken darüber, wie man den Nachmittag so interessant wie möglich gestalten kann. Das Kasperletheater gehört dazu wie die Rundfahrten mit den Feuerwehrfahrzeugen. Der Luftballonwettbewerb und eine Hüpfburg, Wasserspiele, eine selbstgebaute Rollenbahn, Kinderschminken und vieles mehr dürfen nicht fehlen.

Schaut man sich alte Unterlagen an, wird einem schnell klar, dass auch der Umweltgedanke von Anfang an Berücksichtigung fand. Man kann vom Einkauf „essbarer Frittenteller“ lesen, die keine Müllberge produzieren. Durchgesetzt scheint sich diese Idee nicht zu haben, aber für die Organisatoren war und ist es wichtig, dass das Bier nicht aus Pappbechern, sondern aus Gläsern getrunken wird und dass die Currywurst oder das Steak von Porzellantellern gegessen werden. Ein Geschirrmobil ist daher bis heute immer dabei um Glas und Porzellan zu reinigen, damit riesigen Berge von Einweggeschirr vermieden werden. Beim weiteren Durchblättern der Unterlagen finden sich auch Einkaufszettel der Küchencrew. Neben dem Einkauf von 1000 Bratwürstchen, 150 kg Pommes, 20 kg Calamares, 200 Steaks, vielen Kilos Rindfleisch, Reibekuchenteig, Bratkartoffeln und Lachs findet man darauf auch die Zutaten für die traditionelle Erbsensuppe. In jedem Jahr versuchen sich unsere Köche an neuen leckeren Sachen.

Auch die Presse berichtete immer wieder über die Flori-Fete. Folgende Überschriften waren zu lesen: „Flori-Fete platzte aus allen Nähten“ oder „Auf Tischen und Bänken wurde bis spät in die Nacht getanzt und gefeiert“, „Flori-Fete ein echtes Volksfest“ und „Flori-Fete lockt Massen nach Gennebreck“. Die Feuerwehrkameraden haben aber auch immer wieder etwas dafür getan, um in die Schlagzeilen zu geraten. So wurde zum Beispiel auf unserem Fest die „längste Theke Gennebrecks“ gebaut. Aus Leiternteilen und Küchenarbeitsplatten wurde eine Theke mit einer Länge von über 21 Metern gebaut. Oder es wurden von einem Zeltverleiher aus Goch am Niederrhein riesige Fallschirme ausgeliehen, die an eigens dafür hergestellten Masten befestigt wurden und fast den gesamten Schulhof überdachten und, wie die Presse schrieb, für „Zirkusatmosphäre“ sorgten. Will man dem Zugführer des Löschzuges Gennebreck, Reinhard Spennemann, Glauben schenken, ist in jedem Fall eine Überdachung bei einer Flori-Fete unnötig da uns nach seiner Meinung Petrus an diesen Tagen immer holt ist. Häufig hatte er Recht, wir hoffen, es bleibt so!

Oft wird auch über das Bauernfrühstück am Sonntagvormittag berichtet, wo Lebensmittel aus der Region auf den Festtisch kommen, Gespräche geführt werden und die Freunde der Orchester- und Marschmusik dabei immer wieder von den musikalischen Leistungen der Stadt- und Feuerwehrkapelle  Sprockhövel überrascht werden.

Mit dem Zusammenschluss der Feuerwehren Herzkamp und Horath und der Fertigstellung  des neuen Feuerwehrhauses in Gennebreck findet seit 2007 die Flori-Fete nicht mehr auf dem Schulhof, sondern am neuen Feuerwehrhaus statt. Gleichzeitig führten umfangreiche Überlegungen zur zeitlichen Ausweitung der Fete auf drei Tage. Nicht ganz unstrittig. Natürlich freuen sich alle Feuerwehrkameraden, ein so tolles Fest auf die Beine zu stellen, jedoch muss der zeitliche Aufwand für die Fete in den Berufsalltag jedes Kameraden passen und da gibt es für den ein oder anderen auch schon mal zeitliche Probleme. Aber trotz allem findet seit 2007 immer am Freitagabend die große Disco in der Fahrzeughalle statt. DJ´s sorgen für heiße Rhythmen und die coolen Cocktails für das Übrige.

Ein wichtiger Punkt darf nicht verschwiegen werden, es sind die Ehefrauen und Partnerinnen, teilweise auch die Mütter der Feuerwehrkameraden und viele freiwillige Helfer, ohne die eine Flori-Fete nicht mehr denkbar ist. Sie backen die Kuchen und Torten fürs Fest, sie organisieren und betreuen das beliebte Bauernfrühstück, bedienen an den Ständen und im Bierwagen, arbeiten am Geschirrmobil, betreuen die Kinderspiele, führen für unsere kleinen Besucher das Kasperlestück auf und sorgen liebevoll mit kleinen Accessories für die von unseren Gästen so oft gelobte Gemütlichkeit dieses Dorffestes. Viele Besucher bemerken auch, dass es einen großen Zusammenhalt unter allen am Fest beteiligten gibt.

Sollte nun der aufmerksame Leser bemerkt haben, dass eigentlich schon im vergangenen Jahr die 25. Flori-Fete gewesen wäre (1988 bis 2013), so weiß der Chronist zu berichten, dass 1999 die 100-Jahr Feier des Löschzuges Herzkamp gefeiert wurde und die Flori-Fete in diesem  Jahr aussetzen musste.

Nicht mehr im Einsatz!

Löschfahrzeug 

TLF 8/18

Funkrufname: Florian Ennepe 7/21/6

 Löschfahrzeug mit 800 Liter/min Pumpenleistung

und 1800 Liter Wassertank.

 

Baujahr:          1979

Fahrgestell:    Mercedes-Benz
                       Unimog U1300L
                       7,5 t zul. Gesamtgewicht
                       96 kW (130 PS)
Aufbau:          Schlingmann

Besatzung:    Truppbesatzung

                       1 Truppführer

                       2 Feuerwehrleute

tlf
tlf-gr

Beladung 

 zusätzlich zur Normbeladung  

- 4 Pressluftatmer

- Greifzug mit Zubehör

 

Als nach mehrjähriger Standortsuche im Jahre 2005 die Entscheidung zum Neubau gefallen war und mit dem Bau im September 2005 begonnen wurde, beschlossen die beiden Einheiten die Zusammenführung zum Löschzug Gennebreck am 06.01.2006.

Bei der Versammlung wurden die Einheiten Herzkamp und Horath aufgelöst, der Löschzug Gennebreck gegründet und die Anhörung durch die Wehrführung durchgeführt. Die erste Hauptversammlung des Löschzugs wurde am 20.01.2006 durchgeführt und das Kommando wurde durch den Wehrführer benannt.

Gemäß der Planung sollte der Neubau im September 2006 fertiggestellt sein. Leider verzögerte sich die Schlüsselübergabe bis zum 15.06.2007. Die Gründe hierfür waren laut Ralph Holtze (Leiter der Zentralen Gebäudewirtschaft der Stadt Sprockhövel):

Der lange Winter 2006, Lieferengpässe und eine Auftragsflut, die die Zeitpläne der beteiligten Betriebe total aus dem Zeitplan gebrachten.

Bei der Gründung hat der Löschzug Gennebreck eine Größe von 48 Kameraden:

  • 35 aktive Feuerwehrleute,
  • 3 Jugendfeuerwehrleute,
  • 10 Kameraden in der Ehrenabteilung

 

Historie der Zusammenführung

Beide ehemaligen Einheiten blickten auf eine über 100-jährige Geschichte zurück, so dass der Entschluss einer Zusammenführung nicht ganz einfach war. Aufgrund der langjährigen gleichzeitigen Alarmierung und der ebenfalls gemeinsamen, regelmäßigen Übungen seit mehr als 25 Jahren entschieden sich die Kameraden für die Gründung des neuen Löschzugs Gennebreck.

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