Seit knapp 20 Jahren ist einiges passiert in der Löschgruppe Hiddinghausen, viele Veränderungen sowohl im Kleinen als auch im Großen.
Im Jahre 2001 wurde ein Löschgruppenfahrzeug des Aufbauers Iveco Magirus in Dienst gestellt. Mit einem 1.200l Wassertank und einer Leistung von 130 Kw (177 PS) haben die Kameradinnen und Kameraden fortan viele Einsätze im gesamten Stadtgebiet gemeistert.
2017 wurde das Löschgruppenfahrzeug außer Dienst gestellt und an eine kleine Ortsfeuerwehr in Thüringen verkauft. Ein neues Fahrzeug wurde im April 2017 am Gerätehaus in der Jahnstraße von allen Kameradinnen und Kameraden der Löschgruppe begrüßt und in Empfang genommen.
Ein HLF - Hilfeleistungslöschfahrzeug des Aufbauers Rosenbauer wurde direkt aus dem Werk in Luckenwalde abgeholt und nach Sprockhövel Hiddinghausen überführt.
Der LKW von MAN hat eine Leistung von 214 Kw (290 PS) und fasst einen 1.600l Wassertank.
Zudem verlastet ist ein Kombi Hydraulik Rettungs-Satz mit Rettungsschere und -spreizer.
Unter dem Funkrufnamen "Florian Sprockhövel 2 HLF 10-1" eilen die aktiven Kameradinnen und Kameraden mit dem neuen HLF im gesamten Stadtgebiet den Bürgerinnen und Bürgern zur Hilfe.
Bereits 2015 hatte sich ein Arbeitskreis mit der Planung für die Anschaffung des neuen HLF auseinandergesetzt und in vielen Stunden getagt, um die benötigten Gerätschaften und deren Verladung zu planen.
Ein Transporter der Serie MB100 von Mercedes Benz wurde im April 1993 bei der Löschgruppe in der Jahnstraße in Hiddinghausen stationiert, da dort ein freier Stellplatz für dieses Fahrzeug vorhanden war. Angeschafft wurde dieser Transporter einst für die Jugendfeuerwehr der Stadt Sprockhövel. Nachdem der MB100 2013 durch einen VW Crafter abgelöst wurde, leistete dieser am Standort Haßlinghausen der Jugendfeuerwehr der Stadt Sprockhövel noch viele Jahre treue Dienste.
Der VW Crafter am Standort in Hiddinghausen wurde unter dem Funkrufnamen "Florian Sprockhövel 2 MTW 1" in Dienst gestellt.
Besonders in Erinnerung geblieben sind in den letzten zwei Jahrzehnten natürlich auch verschiedene Einsätze für die Löschgruppe. Sowohl im Bereich der Technischen Hilfe (z. B. Sturmeinsätze und Verkehrsunfälle), als auch im Bereich des Brandschutzes sind die aktiven Kameradinnen und Kameraden im Einsatz gewesen. Unter der Vielzahl der Einsätze sind folgende in besonderer Erinnerung geblieben: der Sturm Kyrill im Jahr 2007; der Großbrand der Firma "Faulenbach" in der Stefansbecke im Jahre 2014, ein Kaminbrand im Saloon der Brennerei "Habbel" 2017, der Brand einer Strohmiete (ca. 600 Heuballen) "auf der Gehte" im August 2020, der Brand in der Werkstatt des Autohaus "Jonas" am Rathausplatz 2022, der Dachstuhlbrand am Landgasthof "Holland" am 18.10.2022 und eine Serie Geldautomatensprengungen, die ihren Anfang 2021 hatte.
Vor allem aber bleibt den aktiven Kameradinnen und Kameraden die Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 im Gedächtnis. Denn in dieser Nacht hat die gesamte Freiwillige Feuerwehr Sprockhövel eine Vielzahl an flutbedingten Einsätzen abgearbeitet. Quer durch das ganze Stadtgebiet verteilt waren alle verfügbaren aktiven Kräfte und Fahrzeuge aller Einheiten der Freiw. Feuerwehr stundenlang unermüdlich im Einsatz zur Hilfeleistung und zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Sprockhövel.
Hierbei gilt auch den Kameradinnen und Kameraden der Unterstützungseinheit ein großer Dank für die umfassende Verpflegung in dieser Nacht.
Auch das Gerätehaus hat sich in den letzten 20 Jahren deutlich verändert. So wurde im Jahre 2007 eine kleine Terrasse mit Grillplatz hinter dem Gerätehaus gebaut.
Am 13.10.2015 wurde dann mit der Aufstockung des Gerätehauses begonnen. Viele Kameradinnen und Kameraden haben in stundenlanger Arbeitsmühe maßgeblich zu diesem Ausbau des Gerätehauses an der Jahnstraße beigetragen, sodass dieses am 22.04.2016 feierlich eingeweiht werden konnte. Der Schulungsraum ist vom Erdgeschoss ins Obergeschoss umgezogen. Im Obergeschoss wurden zudem eine Küche, ein Büro und Toiletten fertiggestellt. Die Umkleiden im Erdgeschoss wurden nach Männern und Frauen getrennt und jew. ein Bad mit Dusche und WC separat eingerichtet.
Im Juli 2016 folgte dann der weitere Ausbau der Terrasse. 2019 wurde am rückwärtigen Teil des Gerätehauses eine Außentreppe für einen direkten Zugang zum oberen Stockwerk angebracht.
Im Treppenhaus zum Obergeschoss wurde 2020 eine Ehrentafel zum Gedenken an die verstorbenen Kameraden der Löschgruppe angebracht. Dort wurden und werden alle Namen der Verstorbenen chronologisch eingetragen.
Zurzeit planen ein paar Kameraden den Bau einer Markise als Sonnenschutz auf der Terrasse. Eine Fertigstellung wird im folgenden Jahr erwartet.
Ganz getreu dem Motto "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen" haben die Kameradinnen und Kameraden der Löschgruppe auch viele Feste geplant und ausgerichtet.
So hat der damalige Festausschuss des Feuerwehrvereins der Löschgruppe Hiddinghausen 2006 die Party im Dorf "Hot & Cool" zum ersten Mal geplant. Seit 2006 wurde bis 2019 jedes Jahr die Party im Dorf ausgerichtet und gefeiert. Mit einer Ausnahme: 2011. Im Jahre 2011 feierte die Löschgruppe mit einem riesigen Fest über drei Tage auf einer Freifläche an der Wittener Straße, Höhe Nr. 275-279 das 100-jährige Bestehen. Mit vielen Gästen und bei ausgesprochen gutem Wetter konnte dieses Jubiläum gebührend gefeiert werden.
Auch das eine oder andere Mal öffnete die Löschgruppe im Rahmen eines Tages der offenen Tür ihre Tore für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, so im Jahre 2014 und im September 2022.
Aufgrund der Corona-Pandemie konnte die Party "Hot & Cool" drei Jahre in Folge nicht stattfinden. So freute sich die Löschgruppe umso mehr, dass sie am 05.08.2023 zur "Hot & Cool" wieder uneingeschränkt einladen konnte. Diese "Hot & Cool" Party ist auch eine besondere Feier für die Kameradinnen und Kameraden, da die Löschgruppe Hiddinghausen im Jahr 2023 ganze 112 Jahre besteht - wenn das mal kein guter Grund zum Feiern ist!
Die Kameradschaft ist in all den Jahren auch durch gemeinsame Ausflüge, Fahrten und Unternehmungen dauerhaft aufrechterhalten worden.
Seit der Einführung 2001 treffen sich die aktiven Kameradinnen und Kameraden regelmäßig für einen Stammtisch, um auch außerhalb der Einsätze, Übungen und Lehrgänge einen guten und regelmäßigen Kontakt zueinander zu pflegen.
In den Jahren 2006, 2010, 2014 und auch 2018 waren immer viele Kameradinnen und Kameraden mitsamt Partner*innen und Kindern im Gerätehaus zum WM-Rudelgucken verabredet. Dabei wurde gerne auch der Grill angefeuert.
Auch viele verschiedene Kameradschaftsfahrten und Ausflüge wurden in den letzten zwei Jahrzehnten unternommen. So ging es 2012 nach Bitburg, 2013 für vier Tage nach Berlin, 2014 nach Neuharlingersiel, am 22.10.2016 für einen Tagesausflug nach Köln, im Herbst 2019 auf die griechische Insel Rhodos und im Februar 2023 zum Skifahren und Schneewandern nach Pertisau am Achensee in Österreich.
Besonders in Erinnerung bleibt auf jeden Fall eine große Reise für acht der Kameraden, die im September 2013 zur Steubenparade (1957 von Deutsch-Amerikanern ins Leben gerufen) und zur Gedenkveranstaltung der Anschläge vom 11. September 2001 nach New York City gereist sind. Sie nahmen nicht nur an der Steubenparade und an der Gedenkveranstaltung teil, sondern besichtigten auch die Leitstelle der Feuerwehr und die eine oder andere Wache in der ganzen Stadt.
2015 gründete sich eine kleine Wandergruppe, die in ihrer Freizeit gerne zusammen viele Kilometer zurücklegt und im Sommer 2017 gemeinsam die Alpen überquert hat. Auch durch die Dolomiten sind die Kameraden 2020 gewandert.
Nicht nur beim Wandern, sondern auch beim Fahrradfahren betätigen sich die Kameraden und Kameradinnen der Löschgruppe sportlich. So hat die Löschgruppe (als Teil des Teams der Freiw. Feuerwehr) auch beim Stadtradeln der Stadt Sprockhövel 2022 und 2023 mit sehr starken Leistungen teilgenommen.
Zudem legen viele der Kameradinnen und Kameraden seit 2015 regelmäßig ihr Sportabzeichen ab. Auch dies umfasst einige Stunden Training im Vorfeld.
Neben den aktiven Kameradinnen und Kameraden spielen natürlich auch die Partner*innen und Kinder und die Kameraden der Ehrenabteilung eine große Rolle im Bereich der Kameradschaft.
Innerhalb eines jährlichen Familienbrunch (erstmals 2016), bei einer kleinen Weihnachtsfeier mit Besuch des Nikolaus, beim Spießbratengrillen oder bei einem Familientag (erstmals 30.07.2022) verbringen Jung und Alt gerne viele gemeinsame Stunden miteinander.
Im Jahre 2022 nutzten die aktiven Kameradinnen und Kameraden einen Abend, um der Geschichte ihrer Heimat Hiddinghausen näher auf den Grund zu gehen und besuchten den Bergstollen Stock und Scherenberg. Nach einer kleinen Führung durch den Stollen gab es bei einer Bratwurst noch eine Menge Hintergrundwissen für die Ohren.
Strukturell gab es auch Veränderungen in der Löschgruppe. Nach der Amtsperiode von Horst Schmidt (*07.05.1934 † 26.10.2007) von 1982 bis April 1995 hat Friedrich Neudeck (*05.06.1965) vom 7. April 1995 bis zum 4. April 2008 die Führung der Löschgruppe übernommen. Nach einer Neuaufstellung der Führung wurde dieses Amt 2010 an Markus Schmidt (*11.07.1968) übergeben.
Mit Markus Gronemeyer (*04.09.1975) und Sascha Sust (05.07.1982) als stellvertretende Einheitsführer wurde das noch heute bestehende Kommando im Jahre 2015 gegründet. Dem Kommando gehören aktuell außerdem Stefan Bürger (*25.06.1964) und Michael Predki (*25.08.1979) an.
Am 15.04.2012 gründete sich der Förderverein der Löschgruppe und am 25.05.2015 durften die Kameraden der aktiven Einheit Ronja Esser (*25.05.1997) als erste Frau in ihren Reihen des aktiven Feuerwehrdienstes begrüßen. Ronja blieb nicht lange alleine die einzige Frau der Einheit. Seit 2015 sind insgesamt vier weitere Frauen der Löschgruppe beigetreten. Aktuell zählt die Löschgruppe insgesamt vier Frauen im aktiven Einsatzdienst.
Im Jahre 2013 und im Juni 2019 nahm die Löschgruppe Hiddinghausen an einem sog. Mot-Marsch der Freiw. Feuerwehr Sprockhövel teil. Bei den Märschen wurden jew. die Großbereitstellungsräume im gesamten Stadtgebiet erprobt.
Die Jahre 2020 bis 2023 waren durchweg immer geprägt von der anhaltenden Corona-Pandemie. Vielen Widrigkeiten und Einschränkungen mussten die Kameradinnen und Kameraden der Löschgruppe trotzen. So konnten weder Übungen, Dienste noch Lehrgänge im gewohnten Rahmen stattfinden. Theoretische Inhalte wurden über sog. "Online Dienste" mit Hilfe von Computer und Co. vermittelt. Die Dienste durften nur eingeschränkt unter den AHA-Regeln (Abstand halten - Hygiene beachten - im Alltag Mund-Nasen-Schutz tragen) durchgeführt werden und wurden z. T. in Lockdown-Zeiten gänzlich abgesagt. Teilweise durften an Diensten nur eine bestimmte Anzahl an Kamerad*innen teilnehmen, teilweise wurden Lehrgänge verschoben oder abgesagt. Der Mund-Nasen-Schutz war sowohl beim Dienst als auch besonders im Einsatz der stetige Begleiter aller Kameradinnen und Kameraden.
Regelmäßige Corona Schnelltests mussten vor der Teilnahme an Diensten und kleinen Übungen durchgeführt werden. Die ersten Impfungen gegen das Virus wurden nach und nach im Impfzentrum des Ennepe-Ruhr-Kreises verabreicht und der Hygienestandard weiter hochgefahren.
Innerhalb dieser Zeit galt es wohl als echtes "Highlight" für die aktiven Kameradinnen und Kameraden abseits von Diensten und Einsätzen bei der Wagenpflege auch mal wieder in nahezu gewohnter Weise aufeinander zu treffen - mit Mund-Nasen-Schutz und auf Abstand, versteht sich.
Auch die für die Kameradschaft wichtigen, regelmäßigen Stammtische wurden in den drei Jahren zumeist digital durchgeführt.
Seit einigen Jahren setzt sich die Freiw. Feuerwehr Sprockhövel auch mit dem Thema EDV und Social Media auseinander. Es bilden sich entsprechende Arbeitskreise. Folgen Sie uns gerne auch auf Facebook (Freiwillige Feuerwehr Stadt Sprockhövel) oder Instagram (feuerwehr.sprockhoevel), um immer auf dem aktuellen Stand zu bleiben.
Stand: August 2023
Quellen: Protokollbücher der Löschgruppe Hiddinghausen, privates Fotomaterial der aktiven Kameradinnen und Kameraden, Niederschriften der Jahreshauptversammlungen des Feuerwehrvereins der Löschgruppe Hiddinghausen
Verfasser: Wiebke Loose, Julia Hoffmann, Ronja Esser, Martin Predki, Jonathan Schmidt